Einen Narren an jemandem \(oder: an etwas\) gefressen haben

Einen Narren an jemandem \(oder: an etwas\) gefressen haben
Einen Narren an jemandem (oder: an etwas) gefressen haben
 
In der Umgangssprache ist der Ausdruck gebräuchlich um auszudrücken, dass man jemanden oder etwas in übertriebenem Maße gern hat: Vom ersten Tag an hatte der alte Kapellmeister einen Narren an seinem Enkelkind gefressen. - Bertolt Brecht schreibt in seinen »Geschichten«: »Meine Großmutter schien einen Narren an ihr gefressen zu haben. Sie nahm sie mit ins Kino und zum Flickschuster (...)« (S. 143). - Die Redewendung geht auf die Vorstellung zurück, dass derjenige, der bis zur Albernheit in eine Person oder Sache verliebt ist, einen kleinen Narren in seinem Inneren (= gefressen) habe.
 
 
Brecht, Bertolt: Geschichten. Frankfurt a. M.: Bibliothek Suhrkamp 81, 1962.

Universal-Lexikon. 2012.

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